, Niederer Marcel

Bericht zum Petit Marmitage 2018 in Erlinsbach

Das Petit Marmitage ist die Delegiertenversammlung, bei der sich jährlich die Grand Maîtres in Begleitung von engagierten Confrères treffen. 33 Confrères fanden so den Weg nach Erlinsbach, nahe Aarau, in den Landgasthof Hirschen.

 

 

An der Versammlung gaben zwei Themen zu diskutieren: Die Schaffung einer neuen Mitgliederkategorie «Passivmitglieder» und die finanzielle Entwicklung der Confrérie de la Marmite. Dabei dienten diese Diskussionen vor allem als Vorbereitung für das nachfolgende Grand Marmitage, an dem dann die Confrères die Schlussdiskussion führen und abstimmen können. Die ausformulierten Anträge werden dann mit der Einladung zum Grand Marmitage 2019 verschickt. Das Protokoll ist für die Confrères ⇒ hier einsehbar. 

Nun aber zum kulinarischen Teil des Petit Marmitage 2018 in Erlinsbach. Ort und Lokal wurden bewusst dazu gewählt.

ProSpecieRara

Matthias Bamert, Projektleiter Gastronomie bei ProSpecieRara (PSR), hat gekonnt aufgezeigt, warum die Arbeit von PSR Sinn hat und wie die Gastronomie einbezogen wird. PSR sammelt nicht Pflanzensamen, um diese dann in einem riesigen Archiv verstauben zu lassen, sondern unterhält einen Lebenszyklus. Die Samen werden durch freiwillige Helfer ausgesät und die neue Generation kommt dann zurück in die Samenbibliothek. Das gilt für die Pflanzen, für die Artenvielfalt bei den Nutztieren wird mit entsprechenden Betrieben zusammengearbeitet. Damit wird die genetische Substanz alter und seltener Arten in einem lebendigem Zyklus erhalten.

Warum aber sollen seltene Arten erhalten werden? Für uns kulinarisch Interessierte steht die Geschmacksvielfalt im Vordergrund. Wieviel interessanter ist es, eine geschmacklich andere Kartoffel in einem Gericht zu verwenden, als das übliche Einerlei der Grossverteiler? Welch spannendes farbliches Arrangement auf dem Teller mit einem Kartoffelstock aus blauem St. Galler. Damit dies möglich ist, arbeitet PSR mit Produzenten und Grossverteilern zusammen. Diese Lebensmittel sind dann mit dem Logo von PSR gekennzeichnet. Und wer es noch nicht kennt: Nur etwas Mut und ausprobieren!

Und falls Anregungen gesucht werden, gibt es eine ⇒ Rezeptdatenbank, bei der nach Zutaten oder nach Gang gesucht werden kann. Und wer selbst ein Rezept mir PSR-Produkten kennt, das noch nicht auf der Datenbank ist, kann es einreichen. Aber auch aus Sicht der Produzenten lohnt es sich, nicht nur auf Einheitsarten zu setzen. Die Vielfalt schützt auch vor grossen Ausfällen. Wer nicht nur auf einem Bein steht, fällt nicht so leicht um. Natürlich wusste Matthias Bamert noch vielmehr über PSR zu erzählen, aber weitere Informationen finden sich auf deren ⇒ Homepage oder auf der ⇒ Präsentation.

Landgashof Hirschen, Albi von Felten

Nun hiess es Augen und Ohren auf für den Input von Albi von Felten, Wirt des ⇒ Landgasthofes Hirschen Erlinsbach.

Auf lebhafte und eindrückliche Weise kann Albi von Felten über den ⇒ Wert der Wertschaft Hirschen erzählen, warum er in seinem Betrieb auf regionales, saisonales und rares setzt. Seine Begeisterung und Engagement sind spürbar und haben sich auf die Zuhörer übertragen.

 

Nur über Lebensmittel und Gastronomie zu reden wäre eines Kochclubs nicht würdig. Jetzt kommt der praktische Teil. Aber trotz der korrekten Kleidung ging es nicht in die Küche, sondern in den eindrücklichen Weinkeller. Hier lagern nicht nur reiche önologische Schätze, sondern ein feiner Apéro, natürlich mit Produkten nach der Philosophie des Hauses, war vorbereitet. Nach der gemütlichen Plauderei wurden wir in den Speiseraum gebeten. Statt vieler Worte, nur ein paar Bilder, um bei den Teilnehmenden Erinnerungen wachzurufen und allen anderen den Gluscht zu wecken.

Das Mittagessen

 

 

 

Damit darf, kann, ja muss sogar gesagt werden: Die Teilnahme am Petit Marmitage 2018 hat sich gelohnt. Ein herzliches Dankeschön an die organisierende ff-Chuchi für den gelungenen Anlass.