, Niederer Marcel

GM2023 - ein Rückblick

Das Grand Marmitage 2023 fand bei wechselhaftem Wetter in Zug statt. Aber dies tat dem freudigem Wiedersehen im Kreise der Confrères und Lucullae keinen Abbruch.

Am späten Freitagnachmittag trafen die ersten Gäste im Parkhotel in Zug ein. Gut gelaunt gab es ein fröhliches Wiedersehen. Nach der Begrüssung durch den Grand Maître Martin Pape der Rötel Chuchi machte sich die Gruppe auf den Weg. Erste Blitze und Windstösse kündigten ein Gewitter an. So wählte unser Führer Cfr. Alex einen kürzeren Weg zum Pulverturm. Irgendwann aber zwang der kräftige Regen zu einer Pause in den Arkaden des Zollhauses. Doch nach kurzer Zeit hatte Petrus ein Einsehen und es ging eine Etappe weiter. Neben der Liebfrauenkappel steht der Gret-Schell-Brunnen. Die Brunnenfigur zeigt die Frau Greth Schell, welche vornübergebeugt ihren betrunkenen Gatten nach Hause trägt. Heute gibt es zum Glück Nez Rouge.

Nach wenigen Schritten war dann der Pulverturm erreicht. Im Erdgeschoss war ein kleiner Apéro bereit, so dass sich alle vor dem nächsten Programmpunkt stärken konnte. Bald führte der Turmwächter Fritz Meier im blau-weissem Gewand die Gruppe durch den Turm und wusste vielfältiges zur Geschichte des Turms und seiner Nutzung zu erzählen. Der Turm wurde in der Zeit der Reformationswirren 1522-1533 gebaut und wie der Name sagt, als Pulverlager genutzt. Heute beherbergt er ein Eventlokal, Räume der Ornithologischen Gesellschaft und den Sitzungsraum der GAUR. GAUR steht für «Grossen, Allmächtigen und Unüberwindlichen Rat von Zug». Seine Entstehung liegt im Dunkeln, aber früher nahm er polizeiliche Aufgaben wahr. Heute aber verwaltet der Rat den Pulverturm. Und natürlich ist der Turmwächter Mitglied des Rates. Nach den interessanten Ausführungen war es Zeit für das Nachtessen. Nach geräuchtem Saibling, Spargel- und Apfel-Gurkensalat mit Wasabi-Espuma gab es vom Buffet Kalbshohrücken, rosa gebratene Rindshuft, Maispoularde mit Pfefferrahmsauce, hausgemachten Butterspätzli und Sommergemüse. Eine gelungene Auswahl von Weinen begleiteten das abendliche Mahl. Eine Dessertbuffet schloss dann den kulinarischen Teil ab. Trockenen Fusses ging es zurück ins Hotel, wo an der Hotelbar mit einem Schlummerbecher der Abend abgeschlossen wurde.

Am Samstagmittag füllte sich die Lobby des Parkhotels. Einige eben erst angereist, andere von einem Bummel aus der Stadt oder gar von einem Besuch der Destillerie Etter zurück waren alle bereit für das Nachmittagsprogramm. Diesmal bei freundlichem Wetter ging es zur Busstation und dann zur Confiserie Speck. Nach einer kurzen und kurzweiligen Begrüssung durch Peter Speck, welcher in 4. Generation dem Unternehmen vorsteht. In drei Stationen konnten die drei Gruppen von etwa 20 Teilnehmenden die Welt der Zuger Kirschtorte, der Kirschstängeli und eines modernen Betriebes erfahren. Am süssesten war es im Café, wo es natürlichen einen Kaffee und ein Stück Zuger Kirschtorte zu geniessen gab. Bei einer weiteren Station wurden wir durch eine Lehrtochter in die Geheimnisse der Produktion von Zuger Kirschtorte und der Kirschstängeli eingeführt. Diese seien hier nicht verraten, das Rezept der Zuger Kirschorte kann hier nachgelesen werden. Die dritte Station war wohl eher ein Marathon durch den modernen Betrieb. Anlieferung, Spedition, Backstube, Warenlager, Garderobe, Salatküche, und vieles anderes mehr erklärte uns die stellvertretende Betriebsleiterin. Summa summarum: Ein moderner Betrieb mit zeitgemässen Arbeitsbedingungen und einfach leckeren Produkten. Der Bus führte uns dann pünktlich ins Parkhotel zurück.

Während die Damen sich in aller Ruhe für den Galaabend bereit machen konnten und auch Zeit für ein Gespräch hatten, mussten sich die Confrères für die Generalversammlung bereit machen. Unter Führung des Grossmarmiten Cfr. Rolf Moser ging die Sitzung auch zügig über die Bühne.

Nach dem geschäftlichen Teil war es Zeit, sich zum Hotel City Garden aufzumachen. Die Confrères in ihrer schlichten Marmitentracht gesellten sich nun zu den festlich gekleideten Lucullae. Wenige Minuten zu Fuss entfernt wartete im Garten des Hotels der Apéro auf die Gesellschaft. Bei frühlingshaftem Wetter, mitten im Grünen, am Rande des Guggiwäldlis und begleitet vom Alphorn-Trio Ramenegg genossen wir die verschiedenen Häppchen mit passenden Getränken.

Das milde Wetter verleitete dazu, den Apéro noch lange auszudehnen. Aber es wurde zum Gala Diner gerufen. Nachdem alle platziert und die Getränke bestellt waren, wurde das Menu aufgetragen:

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Marinierte Randenravioli mit karamelisiertem Ziegenkäse und Frisée

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Gemischte Blattsalate mit süssem Balsamico, Bündnerfleisch, Baumnüssen und Kresse

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Rosa gebratene Lammrückenmedaillons mit Ratatouille, Bramate und Oliven-Thymianjus

oder

Sautiertes Zanderrückenfilet mit gebackenen Kapern, Zitronenfilet, Nussbutterschaum, getrüffeltem Kohlrabi und Safran-Tagliolini

oder

Waldpilzgeschnetzeltes mit Broccoli und Spätzli

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Variationen von der weissen Felchlin-Schokolade mit Passionsfruchgel

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Zwischendurch gab es die Beförderung zum Maître Queux, dem höchsten Rang in der Confrérie, von Cfr. Rolf Baumann der Fulehung Chuchi. Zum Abschluss erhielt die Chuchi- und Service-Brigade einen verdienten Applaus.

 

War es ein Regiefehler oder ein Versehen, dass der Weg zum Absacker zuerst ins Parkhotel führte und danach zurück ins City Garden? Oder war es so angedacht, einen kleinen Verdauungsspaziergang einzuschalten? Wie auch immer, nach einem letzten gemeinsamen Trunk war es Zeit für die Nachtruhe. Wer in Zug blieb, konnte am Sonntagmorgen das gemeinsame Frühstück geniessen und dann bei schönem Wetter mit vielen neuen Eindrücken nach Hause reisen.

Ein herzliches Dankeschön an die Confrères und ihre Lucullae für die Organisation und Gastfreundschaft!

Die Bildergalerie findet sich hier.