, Niederer Marcel

Rückblick auf das Grand Marmitage 2024

Am 14. September 2024 feierte die Confrérie de la Marmite ihr 65. Grandmarmitage. Organisiert durch die Freiherren Chuchi Wädenswil traffen sich Confrères, Luccllae sowie Kochbrüder und Schwägerinnern aus Deutschland in Weggis. Ein abwechslungsreiches Programm führte durch die nach neuen Statuten gekürztem Grand Marmitage.

Petrus muss wohl bei der Wetterbestellung etwas falsch verstanden haben. Dicke Regenwolken über dem Vierwaldstättersee versperrten Sonnenstrahlen und den Blick in die Berge. Dennoch traff sich eine wohlgelaunte Schar im Seminarhotel Campus Hertenstein. Ein pittoresker Ort auf einer Landzunge am Ufer des Vierwaldstättersee. Gegenüber der bekannte Bürgenstock.

Willkommensapéro

Als Willkommensgruss gab es nicht nur einige Worte von Grossmarmit Cfr. Rolf Moser, sondern auch ein Glas Weisswein und schmackhafte Apéroteller mit Käse, Fleisch, Trauben und Dörrobst. Eine gute Gelegenheit, allen Bekannten ein herzliches Hallo zu sagen und neue Gesichter kennen zu lernen. Die Stärkung war auch nötig. Bald hiess es, sich wettergerecht zu kleiden und sich zur Schiffsstation Hertenstein zu begeben.

Kutschfahrt und Brennerei Stalder

Dort warteten bereits vier Pferdekutschen. Durch Weggis ging es dann auf der Landstrasse Richtung Greppen. Über dem Vierwaldstättersee liegt der Hof der Familie Stalder mit vielen Obstbäumen. Diese sind das Ausgangsmaterial für vielerlei Brantweine. Die Destille selber befindet sich in einem kleinen Keller, so dass nicht alle zusammen Platz fanden. Dafür war in der Festhütte bereits aufgedeckt und die Kaffeemaschine bereit. Dazu gab es Zitronenkuchen oder Luzerner Lebkuchen. Und selbstverständlich auch Gebranntes zum degustieren. Nach dem Wechsel konnte die zweite Gruppe im Keller viel Interessantes über den Betrieb Stalder, das Brennen und das Wirtschaften erfahren. Da die Kostproben in der Festhütte überzeugten, war klar, dass nahe zu alle sich Erinnerungen in flaschenform erstanden hatten. Und falls Nachschub notwenig ist, gibt es den Online-Shop. Schon warteten die Pferdekutschen für die Rückfahrt. Immerhin war Petrus soweit gnädig, dass sich der Regen, welcher sich noch kurz vor Ankunft bei Stalders ergoss, einstellte und hie und da eine kleine Lücke im Wolkenhimmel einsame Sonnenstrahlen durchliessen. Zurück durch die wunderbare, romantische Landschaft am Fusse der Rigi ging es zurück nach Hertenstein. Wir verabschiedeten uns von Kutschern und Pferden. Es blieb dann genügend Zeit, um sich für das Gala-Dinner festlich umzukleiden.

Apéro

Im grossen Saal mit Blick über den Vierwaldstättersee und zum Bürgenstock trafen die Teilnehmenden beinahe Pünklich ein. Mit einem Glas prickelndem Sitenrain Brut, einem einheimischem Gewächs, und feinen Apérohäppchen unterhielten sich alle in Grüppchen, welche sich ständig auflösten und wieder neu bildeten. Ein grossartige Gelegenheit, sich mit Seelenverwandten der Kulinarik auszutauschen. Nach einigen Worten von Grossmarmit Cfr. Rolf Moser ergriff Cfr. Christian Messerli das Wort, um den Überraschungsgast anzukündigen. Er tat dies so geschickt verklausuliert, dass es wohl nur Insidern gelungen war, den Gast zu erraten. Als Altbundesrat Moritz Leuenberger den Saal betrat, ging ein Raunen durch den Saal und es gab ein herzlichen, warmen Applaus. Und so sprach Moritz Leuenberg zum Thema Essen und Politik. Sehr unterhaltsam erklärte er, wieso "oben am Tisch" in der Politik so wichtig ist; wieso Arbeitsessen nicht funktionieren, aber Essen nach der Sitzung um so besser; warum der Bundesrat seine Bundesratsreisli macht; dass sich die aktuelle Regierung einmal jährlich mit den ehemaligen Regierungsmitgliedern zu einem Essen trifft; und noch viele amüsante Geschichten rund um Politik und Essen. Gebannt lauschten wir und durften auch noch Fragen stellen, welche zu erst zögerlich kamen und dann sich immer mehr ausweiteten. Sollte das Projekt von Mortiz Leuenberger für ein Buch zu Politik und Essen realsiert werden, weiss er aus dem Kreis der Confrérie schon viele Abnehmer.

Gala-Dinner

An den schön gedeckten Tischen fanden die Teilnehmer rasch Platz und warteten auf das Galadinner. Wir durften folgendes Menü geniessen:

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Sommerlicher Pflücksalat mit frischen Kräutern, Aceto Balsamico, konfierten Tomaten und Grissini
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Parmesan-Schaumsuppe mit geröstetem Ciabatta, Zandertatar und Olivenöl
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Sorbet mit Hausprosecco
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Am Knochen gereiftes Rindsfilet am Stück gebraten, Kartoffel-Thymiangratin, bunten Ofenrüebli und Barolojus
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Maracaibo-Schokoladendessert mit Himbeere und Knusperkrokant
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Der Service war aufmerksam und zwischen den einzelnen Gängen blieb genügend Zeit, sich angeregt zu unterhalten. Nach dem Kaffee ging es zur Bar. Dort hat Grossmarmit Cfr. Rolf einen Self-Service einrichten lassen, welcher auch rege genutzt wurde. Wieder in Gruppe gab es angeregte Gespräche über Chuchi- und Landesgrenzen hinaus. Nach und nach suchten die Teilnehmer die Schlafstätte auf, so dass um halb zwei die Bar geschlossen wurde. Eine gute Idee von Cfr. Rolf, um einen schönen, gemeinsamen Ausklang zu geniessen.
 
Der Nachthimmel öffnete sich und der Mond spiegelte sich im Viewaldstättersee.
 
Am anderen Morgen strahlten nicht nur die Gesichter beim Frühstück, auch die Sonne schickte ihre wärmenden Strahlen. Mit den besten Erinnerungen an ein schönes Grand Marmitage wurde dann der Heimweg angetreten.
 
Fotos vom Grand Marmitage 2024 finden sich in der Bildergalerie auf unserer Webseite.
 
Euer Cfr. Marcel